Was du über Tampons & Co. wissen solltest

Erdbeerwoche, Besuch von Tante Rosa oder einfach nur die Periode… einmal im Monat ist es soweit. Bewaffnet mit Tampons, Binden und Slipeinlagen ist Frau auf die besonderen Tage im Monat vorbereitet. Aber was genau bedeutet die Benutzung dieser Hygieneartikel für den weiblichen Körper? Sind Tampons und Binden vielleicht sogar „gefährlich“? Und welche Alternativen gibt es?

Tampons-Binden-und-Co.

Tampons, Binden & Co. | © Foto: Fairwandlung.de

Was viele Frauen nicht über Tampons wissen

Tampons, Binden und Slipeinlagen sind als Hygieneartikel nicht mehr wegzudenken. Aber was genau kaufen wir da eigentlich Monat für Monat?

Pestizide, Insektizide und chemische Bleichmittel

Fangen wir am besten ganz von vorne an: die Herstellung und Produktion dieser Produkte. Hergestellt werden Tampons, Binden & Co. in erster Linie aus Baumwolle, Viskose oder einem Gemisch dieser Stoffe. Bei Tampons erleichtert eine synthetische Schicht das Einführen und das Entfernen. Beim konventionellen Baumwollanbau werden Pestizide und Insektizide eingesetzt – nicht nur bei Baumwolle für die Herstellung von Kleidung, sondern auch für Tampons und Binden.
Bei Klamotten achten immer mehr Menschen darauf, Bio-Baumwolle zu verwenden, um den Kontakt mit chemischen Mitteln möglichst gering zu halten. Aber was ist mit Hygieneartikeln, die regelmäßig über Stunden an empfindlichen Schleimhäuten verbleiben?

Dazu kommt, dass die Baumwolle nicht von Natur aus strahlend weiß ist… das bedeutet, dass die Baumwolle noch chemisch gebleicht wird. Die Bleichmittel sorgen dafür, dass die Produkte auch für das Auge der Kundinnen einladend, hygienisch und rein wirkt.

Unerwünschte Bakterien im Intimbereich

Neben der geballten Chemie-Keule gibt es zusätzlich die Gefahr der Bakterienansammlung. Tampons sollten nie länger als 8 Stunden im Körper verbleiben, da sich Bakterien dort ansammeln und rasant vermehren können. Gerade bei schwächeren Tagen oder Tampon-Einsteigerinnen besteht zusätzlich die Gefahr, dass die Schleimhaut beim Einführen des Tampons verletzt werden kann, was dann wiederum den Bakterien den Weg in die Blutbahn erleichtert.

Viele haben bestimmt auch schon vom Toxischen Schocksyndrom (TSS) gehört. Ausgelöst wird diese Infektionserkrankung durch das Bakterium Staphylococcus aureus oder in selteneren Fällen durch Streptokokken und äußert sich u.a. durch Fieber und Blutdruckabfall, was ein schweres Kreislauf- und Organversagen zur Folge haben kann. In manchen Berichten wird das Toxische Schocksyndrom in Zusammenhang mit der Nutzung von Tampons gebracht und wird daher umgangssprachlich auch „Tamponkrankheit“ genannt. Allerdings ist die Gefahr einer Infektion hierfür äußerst gering – laut Aussagen des Berufsverband für Frauenärzte.

Auch bei der Benutzung von Binden und Slipeinlagen kann es zur Ansammlung von Bakterien kommen. Die regelmäßige Verwendung von solchen Einlagen begünstigt auch Scheidenpilz, da es perfekte Bedingungen hierfür schafft: die Luft wird in feuchter und warmer Umgebung gestaut – da freut sich der Pilz.

Binden-Tampons-Müll

Nachteile von Einmal-Hygieneartikeln | © Foto: Fairwandlung.de

Trockene Scheide und Blumenduft im Schritt?

Tampons sollen Flüssigkeit aufnehmen, dafür sind sie da. Aber sie können nicht zwischen Menstruationsblut und der normalen Scheidenflüssigkeit, die die Scheide geschmeidig hält und für eine natürliche Reinigung sorgt, unterscheiden. Der Tampon saugt alles auf, was ihm in die Quere kommt und trocknet somit leider auch die Scheide aus. Die Schleimhaut wird gereizt, juckt und bietet Bakterien Angriffsfläche.

Von parfümierten Slipeinlagen sollte man ganz die Finger lassen. Manche Frauen reagieren sogar allergisch auf die chemische Beduftung. Interessant ist auch, dass Arbeiter, die bei der Produktion von diesen Artikeln beteiligt sind, regelmäßig untersucht werden müssen, um gesundheitliche Schäden frühzeitig erkennen zu können. So ungefährlich können die verwendeten Stoffe dann vielleicht doch nicht sein?!
Und mal ehrlich: wer muss im Intimbereich nach Blümchen riechen?

Kosten und Müll-Berge

Neben dem gesundheitlichen Aspekt gibt es noch zwei weitere Gründe, warum man sich das Thema Einmal-Hygieneartikel durch den Kopf gehen lassen sollte: die Kosten und der produzierte Müll. Wenn man bedenkt, dass eine einzige Frau in ihrem Leben rund 17.000 Hygieneartikel dieser Art kauft, benützt und entsorgt…

Alternativen zu Tampons, Slipeinlagen und Binden

So, jetzt habe ich viel erzählt, was gegen Tampons und Einlagen spricht. Jetzt muss auch eine Alternative kommen 🙂

Für Tampon-Trägerinnen dürfte eine Menstruationstasse (auch Menstruationskappe oder Menstruationscup genannt) interessant sein. Eine solche Tasse besteht aus medizinischem Silikon und wird ebenfalls eingeführt. Das Menstruationsblut wird darin gesammelt, ohne dass die Scheide dabei austrocknet. Eine Menstruationstasse kann bis zu 12 Stunden im Körper verbleiben. Nach spätestens 12 Stunden wird die Tasse entfernt, entleert, gereinigt und wieder eingesetzt. Am Ende der Periode kann die Tasse auch abgekocht werden und ist somit wieder bereit für die nächste Runde – dieses gute Stück kann dann über viele Jahre verwendet werden.

Der Umgang mit einer Menstruationstasse kann von jeder Frau erlernt werden, sodass auch Ladys, die bisher Binden verwendet haben, nach kurzer Zeit den Dreh raushaben.
Gerade für Einsteigerinnen sind auch kleinere Tassen erhältlich, die die Umstellung zusätzlich erleichtern.

Wenn du mehr über Menstruationstassen erfahren möchtest, dann könnte der Artikel Alles rund um die Menstruationstasse interessant für dich sein 🙂

Wer auf Slipeinlagen nicht verzichten kann oder möchte und eine „gesündere“ Alternative sucht, hat die Möglichkeit, auf Slipeinlagen aus zertifizierter Bio-Baumwolle umzusteigen oder sich für die nachhaltige Variante zu entscheiden: waschbare Stoff-Slipeinlagen. Für eine schwächere Regelblutung sind diese Einlagen ebenfalls geeignet.

Bei den Bio-Slipeinlagen habe ich bisher die Cosmea Bio Slipeinlagen getestet. Zu Beginn sind sie etwas gewöhnungsbedürftig, da sie dicker sind als die gewohnten „normalen“ Einlagen. Nach kurzer Zeit hat man sich aber daran gewöhnt. Das Tragegefühl ist angenehm. Sehr gut finde ich auch, dass sich keine Plastikfolie unten an der Einlage befindet – Thema Scheidenpilz & Co.
Was die Kosten angeht, sind sie schon etwas teurer als die herkömmlichen Slipeinlagen. Wenn man sie jedoch nicht täglich im Einsatz hat oder mit waschbaren Stoff-Einlagen wechselt, dann fällt das meiner Meinung nach nicht groß ins Gewicht – eine gute Alternative wie ich finde 🙂

Welche Hygieneartikel bevorzugst du?
Benutzt du lieber Tampons oder Binden – oder bist du vielleicht sogar schon auf Menstruationstassen umgestiegen?

Wenn du noch Fragen zum Thema hast, dann kannst du diese natürlich auch gerne in den Kommentaren oder per Mail loswerden 🙂

Bis bald

Signatur-Mona-xoxo-schräg-web

Quellen: frauenaerzte-im-netz.de

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